Alaska's, Dawn's und Elarie's Spielparadies

[Elarie]

Yan

Leise seufzend stellte ich meine Tasche ab und fing an das durchnässte Fell meines Hengstes mit Stroh trocken zu reiben.
Es war ruhig, nicht still aber ruhig, meine Schwester stand gleich nebenan und versuchte ihr Reittier trocken zu bekommen.
Irgendwann durchbrach ich das Schweigen mit den Worten die sowieso in unseren Köpfen schwirrten.
"Das nächste mal müssen wir schneller sein." meine Stimme klang neckend und als ich meine nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich und über den hohen Rücken meines Tieres sah, trafen sich unsere Augen sofort. Ihre leuchtend grünen Augen spiegelten sich leicht in meinen kühlschimmernden blauen Augen.
Wir wollten nicht über das Geschehene reden, nur irgendwie die Situation verarbeiten.
Der Ritt war lange und anstrengend gewesen. Ein entferntes Dorf wurde komplett von einem Drachen zerstört, noch bevor wir dort waren wussten wir das und das schlimmste war das Hexenjäger den Drachen verfolgten und wir auf sie trafen. Diese sogenannten Witcher jagten alles übernatürliche, besonders wenn auf all jene Wesen im Reich ein Kopfgeld ausgesetzt wurde.
Und selbst unter unseren Umhängen versteckte Ohren entgingen nicht, es war als würden sie unseren süßen Duft noch besser wahrnehmen und wir hatten Glück dass wir vom Regen überrascht wurden und dieser unsere Spur gut verdeckte.
Wir waren natürlich sicher gegangen dass sie uns nicht folgen konnten und waren bis spät in die Nacht geritten. Eine Fackel erleuchtete die Stallungen düster und hier waren wir nun.
Ein Wachposten hat uns gesehen und kurz gegrüßt sonst wusste niemand dass wir schon wieder hier waren, eigentlich wusste auch niemand wohin wir unterwegs gewesen waren.
Ein Stallbursche war geweckt worden und er half uns die Pferde zu versorgen bevor wir uns in unser Häuschen begaben. Es regnete immernoch strömend, aber das war mir egal. Mit flinken Schritten ging ich neben meine Schwester den Weg entlang und niemand konnte unsere Schritte hören selbst als wir die Türe öffneten und in unser Appartement eintraten.
"Ich trete mein Recht des Älteren ab," neckte ich kurz und sah die junge Frau neben mir an "Aber nur weil du im Schlamm gesteckt hast." und wartete darauf dass sie sich waschen ging damit ich das auch machen konnte.

[Dawn]

Maeve

Ich sah in die blauen Augen meiner Schwester, während ich Feyras Sattelfläche trockenrieb. "Ja wären die verdammten Witcher nicht gewesen..", kurze gingen meine Gedanken zurück zum vorherigen Tag, dann hob ich wieder meinen Blick. "Nächstes Mal müssen wir vorsichtiger sein. Stell dir vor was passiert, wenn sie es doch schaffen uns aufzuspüren und wir sie ins Dorf führen.."
Triefend nass kamen wir nach dem Gang im Regen in unserem kleinen Haus an, drinnen legte ich meinen Umhang ab und hing ihn zum Trocknen auf, dann legte ich meine Tasche und mein Schwert zur Seite. "Du musst kein Recht abtreten. Ich berufe mich auf das Recht der Größeren", meine Zähne blitzen in einem kurzen Grinsen, dann verschwand ich im Bad, entkleidete mich und wusch mich flüchtig, da das kalte Wasser nicht zum Verweilen einlud. Trotzdem fühlte ich mich gut, als ich sauber aus dem Bad kam und in mein Nachtgewand schlüpfte während Yan sich wusch.
Kurze Zeit später lagen wir im Bett und schliefen schnell ein, übermannt vom Schlafentzug der letzten Tage.

Ich erwachte durch ein Klopfen und ein lautes Räuspern. Verschlafen richtete ich mich auf und sah ___ (wir brauchen eine Namen für ihn, der Anführer aka Vater halt) in der Tür stehen. "Wie ich hörte, seid ihr zurück. Lassen sich die Damen heute dazu herab, dem Training beizuwohnen, oder gibt es wieder Wichtiges zutun?", in seinem sarkastischen Tonfall klang auch ein Teil Anklage mit. Die Tatsache, dass der Anführer des Dorfes persönlich in unserer Tür stand, war nichts allzu Außergewöhnliches. Mit seinen knapp 2 Meter Körpergröße und dem kantigen Gesicht wirkte er respekteinflößend, doch für uns war ein langjähriger Freund, eher schon so etwas wie ein Vaterersatz, der uns zwar beim Training niemals verschonte, aber innerlich schon ziemlich gern hatte, das wusste ich. Auch, dass er nicht nachfragte, wo wir die letzten Tage gewesen waren, zeigte unsere vertraute Ebene (und, dass er uns gut kannte und wusste, dass wir es eh nicht erzählt hätten), denn vielen anderen Kämpfern im Dorf hätte er es wohl nicht durchgehen lassen, einfach ohne Abmeldung für mehrere Tage zu verschwinden.

[Elarie]

Yan

Sofort saß ich aufrecht im Bett als die Türe sich öffnete.
"5 Minuten." sagte ich knapp und rutschte schon aus dem Bett um mich einzukleiden. Ein einfacher Lederwams war die perfekte Kleidung für das raue Training, auch wenn wir so gut wie nie etwas abbekamen.
Nur ein kurzer Blick ging auf die Krallen die neben meinem Bett hingen, ich wollte ja schließlich niemanden verletzen, nahm deswegen meinen Bogen und würde am Trainingsplatz dann wohl ein abgenutztes Kurzschwert in die Hand gedrückt bekommen von Ivan dem Waffenmeister.
Als wir wieder alleine waren räusperte ich mich da Maeve etwas länger aus dem Bett brauchte.
"Das nächste mal wenn wir so nah an einen Drachen kommen möchte ich sehen wie du versuchts Drachenflammen zu kontrollieren." neckte ich sie und schlüpfte in meine Lederhose und Schuhe.
Als wir fertig waren gingen wir auch shcon los. Frühstück würden wir uns erst nachher verdienen, weswegen wir direkt auf den großen Platz am Rand des Dorfes gingen.
Viele Männer und recht wenige Frauen standen dort, ein Gesicht erkannte ich sofort und er kam uns auch entgegen.
Mit einem leichten Faustschlag gegen die Schulter unterbrach ich seine Frage wo wir waren und deutete mit dem Kopf nur in Richtung des Waffenmeisters welcher versuchte irgendwas in die Menge zu erzählen, doch da ihm niemand wirklich Beachtung schenkte brüllte er nur hilflos in die Menge.
"Ich sage nur Drachen und Hexenjäger, genauso wie in den Kinderbüchern." mit den Fingern machte ich die Geste als würde ich wie eine alte Hexe zauber ausüben, bevor ich dne Bogen von meinem Rücken zog, einen Pfeil anlegte und die große Glocke anschoß welche normal nur für Notfälle geläutet wurde.
Doch urplötzlich war alles still und viele Augen sahen in meine Richtung.
Ich machte einen Knicks wie eine Prinzessin und tat so als würde ich den Saum meines Kleides anheben bevor ich meine Hand zu Ivan ausstreckte.
Der plumpe Mann schwieg noch einen Augenblick bevor er sich räusperte und endlich alle Aufmerksamkeit hatte.
Er sprach über die Faulheit und Unvorsichtigkeit der Wachen, darüber dass beim Wachen nicht geschlafen wird und dass sie gefälligst ihre Waffen pflegen sollen. Darüber was für eine Hölle es war diese Esel hier zum Kampf auszubilden und sofort verschwand meine Aufmerksamkeit wieder.

[Dawn]

Maeve

"Kein Problem für mich", gab ich grinsend zurück während ich meine zur Klaue gekrümmte Hand hob, an der an einem Finger nach dem anderen eine kleine Flamme aufflackerte. Durch die Magie breitete sich angenehme Wärme in mir aus. Und auch wenn es nur ein kleiner Bruchteil der Kraft meiner Magie war, so tat es gut sie zu spüren, so selten wie wir sie einsetzen konnten.
Einen Moment später verschwanden die kleinen Flamme, ich zog mich an und schnallte mein Langschwert auf den Rücken, obwohl es heute vermutlich nicht zum Einsatz kommen würde.
Als wir auf dem Platz ankamen und Grey auf uns zu kam, nickte ich ihm zu, bevor Ivan zu reden begann und wir uns ihm zu wandten. Doch die Aufmerksamkeit von der restlichen Truppe erhielt er erst, als Yan einen Pfeil gegen die Glocke schoss. Wusste gar nicht, dass du gerne im Mittelpunk stehst, sagte ich mit sarkastischem Unterton zu ihr über unsere mentale Verbindung, während ich nach Außen keine Regung zeigte. Natürlich war das nur so daher gesagt, denn wir erregten sehr wohl Aufmerksamkeit im Dorf, ob wir es wollten oder nicht. Wir waren Fae, wenn auch nur halbe, die einst mächtigsten Wesen und die Herrscher über das Land. Doch durch einen Hinterhalt wurde die Königsfamilie ausgelöscht und die Bevölkerung der Fae wurde gejagt und getötet, bis keine mehr übrig blieben. Außer uns gab es keine Fae mehr, zumindest nicht, das wir wüssten.
Viele Jahren waren Yan und ich auf der Flucht gewesen, hatten nie lange an einem Ort verweilt und uns unauffällig verhalten. Bis wir (wie heißt unser Vater jetzt?) [Kieran] begegneten, ein Mensch mit fast unmenschlichen Kampfkünsten und Instinkten und einem brillanten Verstand. Ich wusste bis heute nicht genau was seine Absichten waren, abgesehen davon die Welt zu verbessern, doch er hatte den Plan, ein geheimes Dorf zu errichten, an dem sich Kreaturen aller Art Schutz finden und gemeinsam trainieren, um gegen den König und seine Anhänger zu rebellieren. Denn dieser lies nicht nur Jagd auf Fae machen sondern auch auf andere Wesen, die ihm gefährlich werden konnten.
(ups, etwas abgeschweift). Aus diesem Grund sah ich auf dem Platz auf dem wir standen, während Ivan redete, in die Gesichter von vielen verschiedenen Wesen, die alle bereit waren, ihr Leben zu lassen für den Sturz des Königs.

Wenig später beendete Ivan seine Rede und drückte uns Schwerter in die Hand (mein Langschwert sowie Yans Bogen mussten wir ablegen). Wir trainierten mehrere Stunden lang Kampftechniken, wobei ich jedoch keinen Gegner zugeteilt bekam, der mich wirklich forderte. Trotzdem meldete sich irgendwann die Erschöpfung aufgrund des ausgelassenen Frühstücks. Bis zum Ende blieb ich konzentriert und gerade, als ich meinem Gegner in einer flinken Bewegung das Schwert aus der Hand geschlagen hatte und meine Schwertspitze wenige Millimeter vor seiner Kehle verharrte, beendete Ivan das Training.
Nachdem wir die Schwerte abgegeben hatten, gingen Yan, Grey und ich in das Haus, in der sich die Gemeinschaftsküche befand. holten uns unsere Ration ab und setzten uns an einen der vielen Tische.

[Elarie]

Yan

"Ich sag dir, irgendwann lernen sie das kochen noch!" sagte ich sarkastisch angewiedert als ich verschiedenste Schalen aus meiner recht dicken, klumpigen Suppe zog und zu Boden warf.
Da Grey immer wieder nachfragte und drängend wissen wollte wohin wir denn abgehauen waren, trafen sich Maeves und mein Blick nur kurz und ich nickte seufzend.
"Na gut...ich sage nur Drachen und wir waren nicht sehr erfolgreich, für weitere Informationen müsste ich dir leider die Kehle aufschneiden und dein hübsches Gesicht auf einem Speer platzieren." sagte ich mit einem süßen Lächelnd bevor ich mich an die Suppe machte.

Gerade als wir aufstehen wollten kam Kieran an unserem Tisch vorbei und sah uns genau an bevor er zu Grey sagte er solle "Uns doch kurz alleine lassen."
(Hehe jetzt darfst du dir was einfallen lassen ;D)

[Dawn]

Maeve

"Sei froh, dass wir Essen bekommen", sagte ich, dann schob ich mir auch einen Löffel der Suppe in den Mund, die wirklich nicht lecker war. Ich schmunzelte über Yans Bemerkung, während Grey die Arme verschränkte.
Nachdem Grey gegangen war und Kieran sich an unseren Tisch gesetzt hatte, widmeten Yan und ich uns beide wieder unserem Essen. Vermutlich hatte Yan genauso wenig Lust wie ich über die Standpauke, die wahrscheinlich jetzt folgen werde. "Ihr seid heute Abend zur Wache eingeteilt.", war jedoch das einzige, was Kieran sagte. Fast parallel hoben wir die Köpfe und sahen ihn an. "Hast du nicht genug neue Mitglieder unserer Gemeinschaft, die du mit dieser ehrenvollen Aufgabe betrauen kannst?", sagte Yan und die Aussagte triefte vor Sarkasmus. Kieran ging nicht darauf ein und erwiderte stattdessen: "Alle in diesem Dorf sind gleichwertig und die Aufgaben werden gerecht aufgeteilt". Ich musste mich beherrschten, nicht die Augen zu verdrehen. Ich glaube er ist gekränkt, dass wir verschwunden sind, ohne ihn zu fragen, sagte ich zu Yan über Gedanken. Ihr Gesicht blieb unverändert und doch wusste ich, dass sie ein Grinsen zurückhalten musste.
Einen langen Moment lang schien es, als würde Kieran noch mehr sagen wollen, doch dann stand er auf, blickte uns mit strengem Blick an und sagte: "18 Uhr ist Ablöse, um 6 Uhr werdet ihr dann wieder abgelöst." Ohne eine Antwort abzuwarten ging er davon. Ich sah Yan mit gehobener Braue an. "Seit wann dauert eine Schicht 12 Stunden?". Uns war beiden bewusst, dass das Kierans Art war uns zu bestrafen, deswegen gaben wir ihm nicht Genugtuung, uns darüber zu ärgern.
Außerdem fand ich es gar nicht schlecht. Wir brauchten eh nicht viel Schlaf und da die Nachtwache immer zu Pferd war, konnten wir zwischendurch einen kleinen Ausritt in den nahegelegenen Wald unternehmen, um endlich mal wieder Paladin und Fox zu sehen.

[Elarie]

Yan

"Mit Ehrfurcht und unterwürfigster Unterwerfung nehmen wir diesen Befehl und werden ihn ausführen." ich machte noch im sitzen eine übertriebene Verbeugung und versuchte gar nicht den Sarkasmus und meine schlechte Wortwahl zu entschuldigen.
"Lass uns schnell noch unsere Ausrüstung pflegen bevor wir in den Dienst antreten müssen." zwinkerte ich meine Schwester an und schob den Teller beiseite um aufzustehen.
Jeder der versuchen würde uns zu überfallen musste sowieso von allen guten Geistern verlassen sein, denn niemand kannte unser Dorf und die paar wenigen Söldner die sich hier her verirrten hatten keine Chance.
Etwas schneller als es für Menschen üblich wäre und als es notwendig gewesen wäre, stand ich auf und blickte nur über meine Schulter zu meiner Schwester.
"Ich würde mir jetzt gerne die Pfo- die Füße vertreten, bevor wir uns zu Ablöse begeben." bat ich sie, obwohl es mehr eine Aussage als eine Bitte war.

Und das taten wir auch uns vorerst die Beine etwas vertreten, ich hatte heute Abend die größte Lust zusammengerollt irgendwo zu schlafen, aber wenn wir Wache halten sollten, würde ich kein Pferd brauchen, ich würde auf Pfoten laufen bis sich die Möglichkeit anbot in den Himmel aufzusteigen.

Also liefen wir noch etwas durch das Dorf, natürlich nie unbemerkt, selbst unter unseres gleichen stachen wir heraus und wurden manchmal unter murmeln beäugt, doch das kümmerte uns nicht, vorallem menschliche Männer stellten kein Problem für uns dar, da sie unserem Charme und der Schönheit erlegen waren. Manchmal nutzen wir das vielleicht auch ein bisschen aus *mit unschuldigem Augenrollen hüstel*
Aber die Zeit verging, wir hatten unsere Stube noch aufgeräumt und das Bett gemacht bevor wir überpünktlich zur Wachablöse antraten.
Mein Bogen hing über meine Schulter, meine Krallen hatte ich Zuhause gelassen, da ich heute andere Krallen tragen würde.
Salutierend übernahmen wir das Kommando des Hauptmannes und Mae setzte sich auf ihre Stute. Die Sonne war gerade unter gegangen und ich sah über meine Schulter zurück, noch ein paar Schritte weiter entfernte ich mich bevor ich einen Satz nach vorne machte und auf Samtweichen Pfoten landete.
Die ersten, zwei, drei hundert Meter gingen wir gemütlich nebeneinander her, doch dann wurden wir schneller und hetzten fast schon davon. Nicht zu weit vom Dorf, wir hatten alles noch im Blick und Ohr, doch weit genug. Irgendwann blieb ich stehen und richtete mich als Frau auf um einen hohen Pfiff in mehreren Melodien in den Himmeln zu schicken.
Es dauerte nicht lange bis, von über der Wolkendecke, ein lautes Krächzen erklang, dann sah man schon in der Ferne einen Umriss, der schnell größer wurde.
Ein rießiger Greifvogelkopf schoß herab, mit dem mächtigen Körper eines rießigen Löwen. Schneeweiß und mit lautem Krachen landete er kraftvoll vor uns. Normale Pferde scheuten oder flüchteten bei dem Anblick, doch Feyre verdrehte nur die Ohren kurz.
"Hallo mein Schöner." sagte ich und umarmte das monströse Wesen. Ein leises Keckern galt mir als Antwort und als ich zu meiner Schwester zurück sah und den Kopf schief legte fragte ich unschuldig, "Lust auf einen AusFLUG?"
Für ihn war es kein Problem uns beide zu tragen und das wunderschöne Gefühl der Freiheit, dort oben am Himmel, wer konnte da schon Nein sagen?

[Dawn]

Maeve

Ich biss mir auf die Unterlippe, um mein Grinsen zu verbergen. Wie schon so oft war ich wieder überrascht, dass Kieran nichts dazu sagte, sondern nur die Augen verdrehte. Natürlich waren wir mächtiger als er, aber trotzdem war er der Anführer im Dorf. Jedem anderen Bewohner hätte er diese Dreistigkeit nicht durchgehen lassen.
Yan war schon auf den Beinen, als ich mir einen letzten Löffel in den Mund schob und ebenfalls aufstand. "Bis dann Kieran", sagte ich und dann verließen wir die Hütte.

Es war schon so dunkel, dass Menschen nichts mehr von ihrer Umgebung hätten erkennen können. Doch Yan, die neben Feyre stand, und ich konnten alles sehen. So sahen wir auch Paladin, der aus dem Himmel auf uns zugeflogen kam und neben uns landete.
Ich sprang von dem Rücken meiner Stute und kraulte ihr kurz den Hals. "Na klar" Yan saß schon auf dem Rücken des Greifen und hielt mit ihre Hand hin. Ich saß noch nicht ganz, da schlug der Greif schon mit den mächtigen Flügeln. Nur wenige Augenblicke später waren wir hoch in Luft. Paladin flog über uns Dorf, wir konnten die paar Menschen sehen, die durch die Straßen liefen, dann darüber hinweg und höher in den Himmel. Ich klammerte mich an meine Schwester, während der Wind mit Tränen in die Augen trieb. Ich hatte schon oft mit meiner Schwester auf dem Rücken ihrer Greifen gegessen, und trotzdem war es jedes Mal überwältigend. Als wir in einem kleinen Sturzflug gen Boden und dann mit einer raschen Wendung wieder empor flogen, konnte ich das euphorische Lachen nicht zurückhalten. Yan und ich waren meist ernst oder sarkastisch aber selten zeigen wir echte Freude. Wir hatten gelernt, dass es besser war, seine Freuden nicht zu zeigen, denn sonst wurden sie gegen einen verwendet. Aber jetzt war niemand da, der uns sah und so genoss ich einfach den Augenblick im Himmel der kalten Abendluft, die ich liebte, mit meiner Schwester vor mir und der kleinen, fernen Welt unter uns.

[Elarie]

alter ich dachte grad...wieso spielt Freyre hier mit..WHAT...achja das Pferd..xD
___
Yan

War es eine halbe Ewigkeit...oder nur ein Augenblick, egal wie lange wir uns in der Luft befanden. Die Zeit blieb immer stehen wenn ich die Freiheit am Himmel genoß.
Für Paladin war unser Gewicht kein Problem und auch er schien seinen Spaß in jeder Drehung zu haben.
Lange kreisten wir nur über dem Dorf bis wir uns etwas weiter über den Wald entfernten und die Krallen unseres Reittieres über die Baumwipfel strich.
Es war einen Moment zu spät da ich merkte dass etwas durch die Luft auf uns zukam, auch Paladin drehte sich einen Augenblick zu spät zur Seite und es traf ihn ein Pfeil am rechten Ellenbogen seines Flügels, ein gezielter und perfekter Schuss der selbst im Flug sein Ziel traf.
Ich konnte nichteinmal aufschreien, dafür tat dass mein geflügelter Freund als er in der Luft zur Seite schwankte und rapide an Höhe verlor. Wir verschwanden unsanft zwischen den Baumwipfeln und krachten durch einige Äste. Ein großer Ast riss mich von Paladin und ich verlor auch den Halt zu meiner Schwester.
Abgebremst durch mehrere Äste und Zweige fiel ich gen Boden und krallte mich an einem Baumstamm fest um nicht ganz zu fallen. Langsam glitt ich an der Rinde entlang hinab und landete auf den Beinen.
Mehrere Zweige, Blätter und ungetier zerzausten mein Haar und auch einige Schnitte und Risse zierten meinen Körper, diese begannen aber augenblicklich zu heilen.
Entfernt hörte ich ein lautes Krachen als der weiße Kreif durch das Blätterdach krachte und kreischend zu Boden ging. Sofort setzte ich mich dorthin in Bewegung und suchte im Kopf schon den Kontakt zu meiner Schwester.
Wer oder was hatte uns angegriffen und auch erwischt? Es konnten keine normalen Menschen sein.
Als ich bei Paladin zum Stehen kam musste ich mit den Tränen kämpfen, seine weißen Federn und sein Fell waren rot durchtränkt und sein rechter Flügel hatte eine unnatürliche Stellung, sofort fiel ich neben ihm auf die Knie und betastete seine Schwinge.
Mae musste ihm helfen, sie war die einzige die das konnte.
Oh mein Armer Junge, es gab nicht viel was mich emotional an die Grenze brachte, aber dass war einer dieser seltenen Momente.
Ein Ast knackte, nicht weit von uns im Wald, ich drehte den Kopf weit über meine rechte Schulter und fauchte.
"Wer auch immer du bist, wag es nicht herzukommen."
Mit gebleckten Zähnen roch ich an der Luft, doch wer auch immer uns jagte, wusste was er tat, er stand mit dem Wind.

[Dawn]

Maeve

Kurz bevor Paladin auf den Boden aufschlug, sprang ich so gut es ging von seinem Rücken und landete neben ihm. Sofort war ich bei ihm, hielt seinen Kopf, während es schmerzverzerrt schrie. Innerhalb weniger Augenblicke hatte ich mit einer ausgefahrenen Kralle die Haut unterhalb meines Handgelenks aufgerissen und den blutenden Arm über seinen geöffneten Schnabel gehalten. Yan war plötzlich hinter mir, ich konnte sie spüren, nahm ihre Panik wegen Paladin wahr. Erleichtert stellte ich fest, dass sie unverletzt war. Die Wunde an meinem Arm begann schon zu heilen, ich zog meinen Arm zurück und überprüfte den Flügel des Greifen, während Yan mir Deckung gab und sich kampfbereit mit dem Rücken zu uns nach den Angreifern umsah. Doch dann nahm ich ein Geräusch von der anderen Seite wahr und richtete mich auf, jeder Muskel angespannt, und lauschte. Und plötzlich regte sich etwas, von zwei Seiten gleichzeitig. Während Yan nach vorne lief, sprang ich über Paladins Hals, um die andere Seite zu sichern. Ich konnte nichts erkennen, entfernte mich weiter von Paladin und Yan, bis ich plötzlich das Sirren eines weiteren Pfeils wahrnahm, in letzter Sekunde auswich und den Pfeil an mir vorbei flog. Dann sah ich es. Einen großer, muskulöser Mann in Lederausrüstung, einem Bogen in der Hand und einem Schwert auf dem Rücken. An seiner Schulter prangte das Wappen des Könighauses. Ich zog mein Schwert vom Rücken und lief auf ihn zu.